Schlaganfall

Schlaganfall

… was nun? Ist Ihnen eine Lähmung verblieben? Jetzt gilt: Rasch die richtige Behandlung! Die Erstversorgung muss natürlich in einer spezialisierten neurologischen Klinikabteilung (Stroke unit) stattfinden, dann folgt fast immer – oft direkt von Klinik zu Klinik - eine stationäre Anschlussheilbehandlung/Reha.

Häufig bleibt trotz intensiver stationärer Anbehandlung eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Halbseitenlähmung zurück. Typisch ist die Entwicklung einer Spastik, also einer steifen Lähmung durch Daueranspannung der gelähmten Muskulatur, wobei meist der gelähmte Arm in eine Beugestellung gezogen wird, das gelähmte Bein gestreckt wird.

Die Natur hat sich dabei schon etwas „gedacht“: Sie nimmt den lahmen Arm aus den Weg und ermöglicht mit dem gestreckten Bein oft noch einen Stand oder mühsamen Gang.  – Stellen Sie sich einfach vor, das Lähmungsmuster wäre umgekehrt: der Arm wäre gestreckt, das Bein in Hüfte und Knie gebeugt. Ja, das wäre total unpraktisch.

Nun sind diese spastischen Lähmungen trotzdem nicht das besterreichbare Endergebnis nach einem Schlaganfall:

1. beginnen Spastiken bei etlichen Patienten mit der Zeit zu schmerzen, weil die Muskeln ja tatsächlich stark angespannt sind und nicht willkürlich gelockert werden können. Außerdem beginnen sich die Sehnen der beteiligten Muskeln mit der Zeit zu verkürzen.

Die erste Behandlungsmaßnahme besteht von Anfang an in einer intensiven Physiotherapie. Zugleich ist eine medikamentöse Muskellockerung sinnvoll. Mit Medikamenten zum Schlucken ist hier oft nur wenig auszurichten. Die beste Behandlung gegen die Spastik ist das Spritzen von Botulinumtoxin (BTX, BoNT, Präparatenamen: Botox, Xeomin, Dysport) in besonders verkrampfte Muskeln, womit die Spastik zuverlässig gelöst werden kann. Weil die Wirkung nach drei Monaten wieder nachlässt, muss die Behandlung dann wiederholt werden.

2. gibt es jüngst (Stand 07/2024) Veröffentlichungen, dass eine Behandlung mit einer hochfrequenten transcraniellen repetitiven Magnetstimulation „rTMS“ im Bereich des durch den Schlaganfall geschädigten Hirnareals das Ausmaß der Lähmungen vermindert. Mit der Behandlung sollte nicht allzu lange nach dem Schlaganfall zugewartet werden. Diese Behandlung wird bereits seit ca. 30 Jahren bei anderen Erkrankungen, vor allem bei Depressionen, mit gutem Erfolg durchgeführt. Sie ist einfach zu handhaben und schmerzfrei.

Nach Ihrer stationären Akut- und Rehabehandlung sind Physio- und Ergotherapie weiter wichtig, ggf. auch Logopädie. Und ich kann Ihnen sowohl die rTMS-Therapie als auch die Versorgung mit BTX anbieten. Bitte melden Sie sich bei Interesse.