Parkinson
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Schwerpunkte Frühdiagnostik und Tremortherapie

Die Parkinson-Krankheit
betrifft jeden hundertsten Menschen, der älter als 65 Jahre ist, tritt manchmal aber bereits in jungen Jahren auf.

Die typischen Symptome sind Muskelsteifigkeit, Zittern und erschwerte Bewegungsabläufe. Dazu kommen verlangsamte Korrekturreaktionen bei rascher Veränderung der Körperposition sowie ein schleichender Verlust des Riechvermögens, der von den Patienten meist gar nicht bemerkt wird. Störungen des vegetativen Nervensystems wie Stuhlverstopfung gehen häufig mit der Erkrankung einher, ja der Krankheit oft lange Jahre voraus.

Ein Frühsymptom können auch sehr lebhafte Träume sein, bei denen der Betroffene nicht ruhig liegt, sondern um sich schlägt oder mit den Beinen tritt, was bis zur Selbstverletzung oder zu Verletzungen des Bettnachbarn führen kann. Dann ist dringend eine Abklärung im „großen“ Schlaflabor mit Ableitung eines Hirnstrombilds (EEG) angezeigt – eine Untersuchung, die ich Ihnen rasch anbieten kann.

Gerade im Anfangsstadium ist Parkinson oft schwierig zu diagnostizieren, zumal es auch diverse andere Leiden gibt, die ähnliche Symptome auslösen. Eine frühe Diagnosestellung ist wichtig, da das Ziel der Behandlung nicht nur darin besteht, Beschwerden zu lindern, sondern auch das Voranschreiten zu bremsen.

Wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass sich zur Frühdiagnostik der Parkinson-Krankheit neben einer gründlichen körperlich-neurologischen Untersuchung vor allem die detaillierte Prüfung des Geruchssinns und die Testung der vegetativen Innervation des Herzens eignen, die oft schon Jahre vor dem Auftreten anderer Parkinson-Symptome Auffälligkeiten erkennen lassen.

Wem sind die Frühdiagnostik-Untersuchungen auf Parkinson anzuraten?  Den Personen, die unter Stuhlverstopfung leiden und einen schlechten Geruchssinn aufweisen (was dadurch auffällt, dass andere immer wieder einmal die Frage stellen: „Riechst du das nicht?!“ – „Nein, ich rieche nichts.“). Obwohl es nicht medizinischer Standard ist, empfehle ich diesen Patienten im Falle auffälliger Untersuchungsergebnisse die Einnahme zweier preiswerter und altbewährter Medikamente, die meiner Überzeugung nach die Parkinson-Erkrankung ausbremsen können.  

Die frühzeitige Anbehandlung auch eines bereits im Anfangsstadium nachweisbaren Parkinson ist eine für den Arzt und den Patienten sehr erfreuliche Angelegenheit: Patient und Arzt machen in aller Regel die befriedigende Erfahrung, dass die Erkrankung kaum voranschreitet und der Patient nicht relevant beeinträchtigt ist. Wichtig dabei ist allerdings, dass sich der Patient rasch untersuchen lässt, Motto: „Wehret den Anfängen!“

Zusätzlich zu den üblichen neurologischen Untersuchungen führe ich in meiner Praxis eine genaue elektronische Analyse des Zitterns mit der zeitgleichen Ableitung von zwei Muskeln durch, die zueinander Gegenspieler sind, die sogenannte Tremoranalyse, dazu eine detaillierte Prüfung des Geruchsvermögens durch Testung mit „Sniffin' Sticks“ und auch die Überprüfung der Funktion des vegetativen Nervensystems am Herzen mit entsprechenden Messungen.

Speziell das Zittern – medizinisch  „Tremor“ genannt - lässt sich durch Medikamente meist nur schlecht behandeln. Spezielle Medikamente gegen das Zittern sind bis heute nicht erfunden. Die Hoffnung besteht darin, dass die Medikamente gegen die Muskelsteifigkeit und die verlangsamten Bewegungen auch das Zittern etwas abschwächen. Erforderlichenfalls werden gegen den Tremor zusätzlich Tabletten versucht, von denen man weiß, dass sie als Nebenwirkung ein Zittern dämpfen  – jedoch keine dieser Pillen hat als Anwendungsgebiet „Tremor“ im Beipackzettel stehen.

Eine  relativ neue Methode zur Abschwächung des Zitterns ist die repetitive transcranielle  Magnetstimulation „rTMS“. Hierbei wird durch die serienartigen Impulse einer elektromagnetischen Spule außen am Schädel im darunter liegenden Hirnareal ein schwacher, schmerzloser Stromfluss ausgelöst, der zu einer Dämpfung des Tremors führt. Es sind mehrere Einzelbehandlungen nötig. Der Effekt ist meist schon eine halbe Stunde nach der ersten rTMS-Behandlung deutlich spürbar. Allerdings lässt die Wirkung  nach mehreren Monaten nach, so dass die Magnetstimulation dann wiederholt werden muss.  - Diese spezielle rTMS-Therapie kann ich in meiner Praxis anbieten. Der Behandlungseffekt wird durch eine Tremoranalyse vor Behandlungsbeginn und nach Ende der Behandlungsserie dokumentiert.

Letztendlich kann man das Zittern durch die Implantation eines Hirnschrittmachers günstig beeinflussen - eine Methode, der Studien attestieren, dass sie selbst in frühen Krankheitsstadien sinnvoll sein kann. Die Neurochirurgie der Universität Regensburg hat frühzeitig einen ihrer Behandlungsschwerpunkte auf die Dämpfung eines Zitterns durch Hirnschrittmachertherapie gesetzt und sammelte mit den Ergebnissen und Erfolgen dieser Behandlung große Erfahrung. Zwischen meiner Praxis und der Regensburger Uni-Neurochirurgie besteht daher eine besondere Zusammenarbeit in der Behandlung von Parkinsonpatienten. Doch auch andere Bewegungsstörungen, die mit der Hirnschrittmacherbehandlung therapierbar sind, fließen in das breite Spektrum zeitgemäßer Behandlungs-Methoden ein. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage meines Kooperationspartners:

www.uniklinikum-regensburg.de/kliniken-institute/neurochirurgie/