Depression
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Medikamente und Strom für schwere Fälle

Depressionen sind die häufigste psychische Erkrankung.

Markanteste Anzeichen: Traurigkeit, Freud- und Interesselosigkeit, fehlender Schwung, sozialer Rückzug, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit,  Missempfindungen ohne fassbare körperliche Ursache (beispielsweise Druckgefühle im Hals oder auf der Brust). Depressionen können Folge von Lebenskrisen sein, etwa nach einem Todesfall in Familie oder Freundeskreis. Selten können sie auch einen Grund in früheren lebensgeschichtlichen Abschnitten haben. Allerdings - und das ist weitgehend unbekannt - haben Depressionen oft auch gar keine Ursache. Sie entwickeln sich "einfach so" aufgrund von Stoffwechselstörungen im Hirn. Diese zeichnen verantwortlich für einen teilweisen Abbau und damit Funktionsverlust von Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen.

Medikamente gegen Depressionen führen zur Wiederherstellung solcher Nervenzellen. Entgegen weit verbreiteter Vorurteile machen gegen Depressionen wirkende Psychopharmaka nicht abhängig. Als Arzt beschränke ich mich natürlich nicht auf die Behandlung mit Pillen, sondern führe mit dem Patienten ausführliche stützende Gespräche. Trotz Arzneimitteln dauert es in der Regel drei bis vier Wochen, bis Erkrankte eine Besserung registrieren. So lange brauchen Nervenzellen mindestens, um sich zu erholen. 

Eine Psychotherapie kann bei leichteren oder manchmal auch mittelschweren Depressionen als Behandlung ausreichen. Meiner Meinung nach beschleunigt die Gabe von Medikamenten den Heilungsprozess. Psychotherapie und die Behandlung mit Antidepressiva schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich oft. 

In meiner Praxis biete ich außerdem an, Depressionen begleitend mit repetitiver transcranieller Magnetstimulation, kurz rTMS, zu behandeln. In den meisten Fällen gelingt es, mit dieser annähernd nebenwirkungsfreien Methode die Depression wesentlich schneller als allein mit der Gabe von Medikamenten zurückzudrängen. 

Bei sehr schweren Depressionen oder bei Depressionen, bei denen unterschiedlichste Medikamente keine Wirkung zeigten ("therapieresistente Depression") bleibt die Möglichkeit einer Elektrokrampfbehandlung, die ich – übrigens als einziger niedergelassener Psychiater bundesweit - ambulant in Zusammenarbeit mit den Anästhesisten im eigenen OP-Zentrum des Ärztehauses Neumarkt durchführe.

Patienten, die schon von anderen Kollegen behandelt wurden, erleichtern meine Arbeit sehr, wenn sie darüber Auskunft geben können, welche Vorbehandlungen bereits durchgeführt wurden (z.B. bei Medikamenten: Name des Medikaments, höchste Dosierung, Einnahmedauer).