Borreliose
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Nervenwasser als Borreliose-Indikator

Die Borreliose
ist eine  von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Sie tritt viel häufiger auf als die ebenfalls durch Zeckenbisse ausgelöste Frühsommerhirnhautentzündung FSME. Im Unterschied zur FSME kann man gegen Borreliose nicht impfen.

In etwa 90 Prozent der Fälle verursacht Borreliose keine Beschwerden, weil die körpereigene Abwehr ganz unbemerkt mit der Erkrankung fertig wird. In den restlichen zehn Prozent der Fälle ist allerdings die Gabe von Antibiotika erforderlich. Je nachdem, welche Organe von den Borrelien infiziert werden, kann die Borreliose ganz unterschiedliche Leiden auslösen: Hautrötungen, Gelenkbeschwerden, Herzprobleme, Nervenschmerzen, auch Lähmungen. Ob eine Borrelieninfektion Hirn und Rückenmark betrifft, lässt sich mit Hilfe einer ausführlichen körperlich-neurologischen Untersuchung und der anschließenden Zuhilfenahme neurotechnischer  Untersuchungsverfahren abschätzen.

Falls sich der Verdacht erhärtet, dass das Zentralnervensystem von einer Borreliose betroffen ist, ist eine Nervenwasserentnahme, medizinisch Liquorpunktion genannt, zwingend erforderlich. Die Diagnose "Neuroborreliose" ohne Liquoruntersuchung ist nicht seriös. Den erforderlichen Eingriff – im Wesentlichen ein Stich in das untere Ende der Wirbelsäule – nehme ich in meiner Praxis vor. Falls die Auswertung der Zellen im Liquor Hinweise auf eine Entzündung gibt, wird sofort die erste Antibiose verabreicht.